Die Nachfrage nach Abbiegeassistenten in der Lkw-Branche war so hoch, dass die im Januar 2019 durch den Bund bereitgestellten Fördermittel in Höhe von fünf Millionen Euro nach wenigen Tagen aufgebraucht waren. Mittlerweile hat das Bundesverkehrsministerium jedoch weitere fünf Millionen Euro zur Förderung bereitgestellt.
Derweil hat mit der Firma Mekra Lang ein weiterer Anbieter ein Nachrüstprodukt vorgestellt. Auf der Fachmesse Bauma 2019 präsentierte Mekra Lang den Abbiegeassistenten AAS auf Basis eines 24-Gigahertz-Radarsystems. Das in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Zulieferer Preco Electronics entwickelte System kann ab sofort bestellt werden.
Das modular aufgebaute Fahrerassistenzsystem erfüllt laut Werksangaben die Anforderungen der Förderrichtlinie des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur (BMVI). Aufgrund der vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ausgestellten allgemeinen Betriebserlaubnis (ABE) ist der AAS im Rahmen der „Aktion Abbiegeassistent“ von Bundesverkehrsminister Scheuer für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen förderfähig.
Das Radarsystem erkennt Objekte und Personen seitlich des Fahrzeugs, und das in einer Zone, die größer ist als in der Nachrüstrichtlinie gefordert. Mekra Lang verwendet bewährte Produktkomponenten von Preco Electronics, die weltweit hunderttausendfach in Bau- und Nutzfahrzeugen eingesetzt werden. Ein Algorithmus unterscheidet zwischen bewegten und stationären Objekten. Im Gegensatz zu auf Ultraschall basierenden Systemen soll es zu wesentlich weniger störenden Falschmeldungen kommen. Das System sei gegenüber Umwelteinflüssen wie Regen, Schnee und Verschmutzung unempfindlich, verspricht der Hersteller.
Der AAS kann durch ein Kamera-Monitor-System ergänzt werden. Dies ermöglicht dem Fahrer, die vom Radar detektierten Objekte zusätzlich per Sichtkontakt zu identifizieren. Dieser Tote-Winkel-Assistent ist separat und förderfähig zu erwerben. Der Abbiegeassistent AAS und Kamera-Monitor-Systeme sind über die Tochterfirma Mekratronics zu beziehen.
(Vogel)