Lange hat es gedauert, doch so langsam kommt der vollelektrische Elektrwobus Lion's City von MAN ins Rollen.
Lieber spät als zu spät: Nach diesem Motto agiert der Bushersteller MAN und hat gestern im Rahmen einer Pressekonferenz die weiteren Pläne für seinen vollelektrischen Stadtbus Lion's City E erläutert. So soll bereits Ende dieses Jahres der erste E-Bus an die VHH geliefert werden, dabei handelt es sich noch um einen Bus für die Kundenfahrerprobung. Bereits jetzt aber wurden 17 Lion's City E nach Hamburg verkauft, die Auslieferung soll 2020 erfolgen. Grundsätzlich soll der Serienstart im vierten Quartal 2020 erfolgen.
Der 12 Meter lange Solobus wird auf eine Reichweite von 200 bis 270 Kilometern mit 480 kWh Batterien kommen. Geladen wird per CCS-Buchse. Die Ladedauer soll bei unter drei Stunden beim Solobus betragen. Laut MAN wurden 200 Busunternehmen in ganz Europa befragt. Mehr als 80 Prozent befürworteten die Depotladung. Dennoch will man sich als Option auch eine Schnelllademöglichkeit vorbehalten.
Zum ersten Mal hatte in dieser Woche zudem die Fachpresse die Gelegenheit, den Lion's City E selbst auf einer kurzen Runde zu fahren. Im Gegensatz zum E-Citaro verfügt der MAN über einen elektrischen Zentralmotor, der über eine Kardanwelle eine konventionelle ZF-Achse antreibt. Der E-Motor sei ein Konzernprodukt, heißt es, dabei handelt es sich nach OMNIBUSREVUE-Recherchen um eine Scania-Entwicklung. Während in Scania-Bussen noch ein Zweigang-Getriebe zum Einsatz kommt, wird die Achse im MAN direkt angetrieben. Die sechs Akku-Pakete befinden sich auf dem Dach, einen Motorturm hinten gibt es nicht mehr, das schafft mehr Platz für die Fahrgäste. Der vollelektrische MAN-Stadtbus wird im Rahmen der Busworld Brüssel Kunden für Probefahrten zur Verfügung stehen.